Autore Team OA Brandenburg

Im Jahr 2024 unterstützte der Publikationsfonds des Landes Brandenburg Open-Access-Publikationen von Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachbereichen. Diese Titel repräsentieren eine breite Palette von Disziplinen und sind Zeugnis der vielfältigen Forschungslandschaft des Landes. Zurzeit bringen wir Ihnen einige dieser Veröffentlichungen in unserem Blog näher. In kurzen Interviews teilen die Autor*innen ihre Perspektiven zu ihren Werken und erläutern, warum sie sich für Open Access entschieden haben.
Heute stellen wir den Titel "Berlins Weg in die Moderne" von Klaus Weber et al. (Europa-Universität Viadrina) vor.
Über diesen Link gelangen Sie zur Open-Access-Version des Titels.
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- Worum geht es in Ihrer Publikation?
Für wichtige deutsche Städte wie Hamburg, Bremen, Augsburg sowie für Potsdam wurden koloniale Verflechtungen schon bearbeitet – nicht aber für Berlin. Die wenigen Publikationen zur Hauptstadt konzentrieren sich zudem ganz auf den wilhelminischen Kolonialismus 1884–1918, der oft wie ein Hindernis den Blick auf viel weiter zurückreichende Verflechtungen versperrt. Wir wollten auch den langen Zeitraum davor einbeziehen. Wir wollten nicht nur chronologisch weiter ausgreifen, also bis in die Frühmoderne, sondern auch räumlich: nicht nur in die maritimen Räume im Westen, sondern auch in die Binnenräume im Osten. Einige wenige Historiker*innen haben das preußisch-polnische bzw. deutsch-polnische Verhältnis erst jüngst in den Blick genommen. Auch das greifen wir auf.
- Warum haben Sie sich für Open Access entschieden?
Ausschlaggebend für unsere Entscheidung zugunsten der Publikation im Open Access war die schnelle Verfügbarkeit und große Reichweite des Formats. Es bietet wohl auch dem jüngeren Publikum eine gute Erreichbarkeit. Die Open-Access-Förderung des Landes Brandenburg und die Möglichkeit haben die Entscheidung natürlich sehr begünstigt. Dass auch renommierte Verlage wie transcript diese Option bieten, zeigt, dass sie in der Geschichtswissenschaft bereits gut etabliert ist.
- Was wünschen Sie sich für das wissenschaftliche Publikationswesen in der Zukunft?
Andere Strukturen der Finanzierung: Da Autor*innen in der Wissenschaft i. d. R. keine oder allenfalls symbolische Honorare erhalten, sollte man sie nicht auch noch für die Publikation zur Kasse bitten. Wenn aber schon vier- bis fünfstellige Summen gezahlt werden, wäre es schön, wenn ein umfangreicheres Lektorat geboten wird, wie es bis in die 2000er Jahre bei vielen Verlagen der Fall war.
Klaus Weber et al. (Hg.).
Berlins Weg in die Moderne. Koloniale Warenströme und Sehnsüchte, 1713-1918, 2024
. https://doi.org/10.14361/9783839475102 (Europa-Universität Viadrina)