Autor Team OA Brandenburg

Im Jahr 2024 unterstützte der Publikationsfonds des Landes Brandenburg die Veröffentlichung von 17 Open-Access-Publikationen, die von Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachbereichen stammen. Diese Titel repräsentieren eine breite Palette von Disziplinen und Fachbereichen und sind Zeugnis der vielfältigen Forschungslandschaft des Landes. Zurzeit werden wir Ihnen einige dieser Veröffentlichungen in unserem Blog näherbringen. In kurzen Interviews teilen die Autor*innen ihre Perspektiven zu ihren Werken und erläutern, warum sie sich für Open Access entschieden haben.
Heute stellen wir den Titel "Das Andere des Arbeitsrechts" von Eva Kocher (Europa-Universität Viadrina) vor.
Über diesen Link gelangen Sie zur Open-Access-Version des Titels.
- Worum geht es in Ihrer Publikation?
Die Publikation sammelt Aufsätze, die ich in den letzten 20 Jahren zu Fragen von „Arbeitsrecht und Geschlecht“ geschrieben habe. Es soll sichtbar werden, wie theoretische Fragen, feministische Theorie und ganz konkrete Auslegungsfragen im Arbeitsrecht zusammenspielen – und welche Ergebnisse und Innovationen feministische Perspektiven im Arbeitsrecht mit sich bringen. Mit dem Titel („Das Andere des Arbeitsrechts“) wird darauf angespielt, dass im Arbeitsrecht unbezahlte „Care“-Arbeit nicht einfach systematisch unsichtbar ist, sondern implizit durchaus mitgedacht wird, da die Ausgestaltung von Vollzeitarbeitsverhältnissen eine ungleiche Verteilung von Arbeit voraussetzt und insofern auf patriarchalen Annahmen beruht.
Warum haben Sie sich für Open Access entschieden?
Mir ist es wichtig, die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Arbeit, die ich an einer öffentlich finanzierten Universität geleistet habe, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Buch richtet sich zudem an ein interdisziplinäres Publikum und Open Access erleichtert Kolleg:innen aus anderen Disziplinen als der Rechtswissenschaft den Zugang.
Welche Stellung hat Open Access in Ihrer Fachcommunity?
Grundsätzlich steht Open Access in der Rechtswissenschaft vor dem Problem, dass ein großer Teil der Fachzeitschriften sich vor allem an den privaten Markt, d. h. an Rechtsanwaltsbüros richtet und deshalb zwar meist online (in Datenbanken), aber nur gegen Entgelt zugänglich ist. An den Universitäten steigt aber das Interesse an Open Access: Schließlich werden Texte eher gelesen werden, wenn sie online zugänglich sind.
Eva Kocher.
Das Andere des Arbeitsrechts, 2024
. doi.org/10.5771/9783748943952 (Europa-Universität Viadrina)