- Worum geht es in Ihrer Publikation?
- Meine Studie erforscht die Geschichte des polnischen intellektuellen Feminismus und blickt auf 40 Jahre feministische Bewegung in Polen zurück. Sie zeigt, wie liberale Frauen- und Geschlechterforscherinnen seit den 1980er Jahren die Wissenschaft und die Gesellschaft veränderten. Von informellen dissidenten Zirkeln bis hin zu neuen Studiengängen und Stiftungen: Es werden die Motive und Interventionen des feministischen Denkkollektivs rekonstruiert und es wird gezeigt, wie es die Geschlechtergleichstellung in Wissenschaft und Gesellschaft förderte. Basierend auf umfassenden Quellen, einschließlich Interviews mit Schlüsselfiguren und bisher unerschlossenen Archivquellen, erhalten die Leser*innen ein detailliertes Bild der Geschichte des polnischen Feminismus, aber auch transnationaler Verbindungen zwischen Bewegung und Wissenschaft.
- Warum haben Sie sich für Open Access entschieden?
- Ich habe mich für Open Access entschieden, weil ich überzeugt bin, dass es den Wissenstransfer und die Nutzung wissenschaftlicher Ergebnisse fördert und in meinem Fall auch ganz konkret die Zugänglichkeit zwischen Polen, Deutschland und den USA erleichtert. Durch Open Access werden Forschungsergebnisse weltweit geteilt und genutzt, was die Wissenschaft insgesamt voranbringt. Open Science ist das übergeordnete Prinzip, das Open Access, Open Data und andere offene Wissenschaftsformate umfasst. In der ethnologischen Forschung ist Open Science noch nicht weit verbreitet, aber es bietet großes Potenzial. Sowohl Veröffentlichung in Open Access als auch Publikation von Daten unter Open-Data-Prinzipien bieten große Chancen. Viele Forschende sind jedoch noch unsicher, wie sie ihre qualitativen, personenbezogenen und kontextabhängigen Daten unter Open-Data-Prinzipien veröffentlichen können. Nicht zuletzt aufgrund meiner Tätigkeit im Digital Office der TU bringe ich das Bewusstsein für die Chancen und Risiken offener Wissenschaft mit und begrüße die Förderungen und Instrumentarien, die von der DFG und Vernetzungs- und Kompetenz-Einrichtungen wie der engagierten Brandenburger Stelle angeboten werden, um Open Access und Open Science in der Breite zu etablieren.
